Dienstag, 30. September 2008

Blos so, zwischendurch. Film, Foto und Chai

Die Studenten des Filmmaking Kurses sind gerade unten im Studio und drehen einen Kurzfilm. Ich hab am Vormittag ein paar mal vorbeigeschaut und ein paar Fotos gemacht. Mit der blöden kleinen Samsung (grummel, ich hätte doch die grosse Lumix mitnehmen sollen). Knapp 60 Bilder und genau 5 Stück die halbwegs brauchbar sind. Egal. Eines davon mag ich dafür besonders. Dieses hier:















Und dann wollte ich noch erzählen, dass ich dem Tee hier in der Firma jetzt entgültig verfallen bin. Drei Tassen gibt es täglich. Eine gleich in der Früh, wenn ich ins Büro komme, dann eine kurz nach dem Mittagessen und eine so gegen 17 Uhr. Und wenn sich der Chaiwala mal verspätet bin ich ganz verzweifelt. Herrlich heiss und genau richtig süss. So guten Tee wie hier hab ich bis jetzt noch nirgends bekommen.
Er wird hier aber auch richtig zubereitet. Wasser, Milch und Zucker werden gemeinsam aufgekocht und mit den Teeblättern ein paar Minuten weitergekocht. Dadurch gibt´s so einen leckeren karameligen Geschmack. Für einen Masala-Chai, würden noch ein paar Gewürze mitgekocht. Im Büro gibts allerdings die ungewürzte Variante. Und das ist auch gut so.

Feiertagsaison hat begonnen

Noch blicke ich ja nicht ganz durch, was da alles wie gefeiert wird. Aber ich weiss zumindest, dass es heute schon mal los geht mit der Feiertagsaison.

Seit heute ist jetzt erst mal Dussehra bzw Navaratri. Und ein Teil der Hindus beginnt deshalb heute mit einem neuntägigen Fasten. Das macht allerdings auch wieder jeder anders, jeweils abhängig von der Region Indiens aus der er ist. Deepa zB ist aus Delhi und fastet eben seit heute. Sie isst nur gewisse Gemüse (wie zb Kartoffeln) und verwendet nur bestimmte Gewürze (nur Steinsalz, schwarzen Pfeffer und grüne Chilli) oder spezielles Mehl. Ausserdem hat sie einen kleinen Altar zuhause aufgebaut auf dem jetzt unter anderem bis kommenden Mittwoch durchgehend eine Öl/Gheelampe brennen muss.
Vanthana wird erst die letzten paar Tage vor nächsten Mittwoch fasten und das bedeutet bei ihr, dass sie auf Fleisch verzichten wird.
Und Anirban, der aus Kalkutta stammt, feiert überhaupt nur das Ende des Durga Puja nächsten Mittwoch (?) Ich hoffe er nimmt mich wirklich in den Tempel mit, so wie er das versprochen hat.

Ach ja und dann wäre heute (oder morgen?) natürlich Eid-al-Fitr. Also Ende des Ramadan. Betrifft uns im Büro leider nicht, denn es gibt keine Moslems hier, wie Rathish, der Boss heute ganz verwundert festgestellt hat. (blos keine Anti-Islam Agenda unterstellen. Moslemische Studenten gibts genügend)

Und wenn Ravanna dann kommenden Mittwoch besiegt wird bzw Kali/Durga wieder in zurück in die Fluten getragen wird (ich glaube beides gibt es hier allerdings nicht), dann gehen die Vorbereitungen für Diwali /Deepawali so richtig los. Das fällt heuer übrigens auf den 27. und 28. Oktober.

Bevor ich´s vergesse. Diesen Donnerstag ist dann ausnahmsweise kein religiöser sondern ein National Feiertag, Gandhi Jayanti, Gandhis Geburtstag.

Montag, 29. September 2008

Da wählt man zum ersten Mal im Leben nicht und dann das!

Sagt mal kann man euch keine 5 Minuten allein lassen? 18 % für den Strache? 11% für "ich bin weg - ich bin wieder da" Haider? Geht´s noch?

Ich glaub ich bleib hier. Hier werden zwar die Christen von Hinduextremisten verfolgt, irgendwelche Moslems jagen immer wieder mal Leute in die Luft und der Minister for Local Administration in Tamil Nadu heisst M.K. Stalin und versucht wie ein junger Rajinikanth auszusehen. Aber zumindest wäre ich dann weit weg von der österreichischen Politik.

Jetzt nochmal. Echt? Insgesamt 29% für Rechtsaussen? Wie bescheuert sind wir Österreicher eigentlich?

Bollywood! Im Kino! In Indien!

Laut wars. Dafür weiss ich jetzt auch endlich den Grund, warum Ashraafs Kinovorstellungen bei uns immer so brutal laut sind. Das ist hier einfach so üblich. Zum Glück ging´s um Rockmusik, da hat es wenigstens gepasst.

Ich hatte ja immer noch eine kleine Hoffnung, dass Hindifilme in Chennai vielleicht Untertitel hätten, so wegen des mehrheitlich nur Tamil sprechenden Publikums. Leider nicht. Egal, war nicht so schlimm. Ich verstehe tatsächlich einiges (>400 Bollywood Filme sei dank) und ausserdem hatte ich Deepa mit, die ich bei wichtigen Passagen fragen konnte.

Der Film war klasse. Ich hab (auf Englisch) in meinem Bollywoodblog eine kurze Review geschrieben.
Das Kinoerlebnis war´s auch. Satyam renoviert zwar gerade, war also eine halbe Baustelle innen, aber der Saal in dem wir waren ist schon neu und hat sehr gemütliche Ledersitze mit Rücklehnen die nach hinten nachgeben. Man liegt also fast. So lässt sich Kino geniessen *grins*.

Zum reinkommen reichte der Ausdruck der Tickets, den Deepa beim Bestellen gemacht hat. Wir mussten uns nicht noch mal bei irgendwelchen Kassen oder Automaten anstellen. Beim Haupteingang unten gab es nur noch eine Taschenkontrolle (mit so einem mobilem Bombensensordings) und waren wir drin.

Dann hab ich doch noch erzählt, dass wir beim Ticketbestellen die Snacks schon vorbestellt haben. Unser Popcorn und Cola (ja ich weiss, nicht sehr einfallsreich..) wurde an den Platz geliefert. So ca. 15 Minuten nachdem der Film angefangen hat. Sehr cool.

Im Kinosaal war während der Vorstellung der Lärm, den wir schon von den indischen Filmvorführungen in Wien kennen. Heulende Babies (!), grössere Kinder die rumlaufen, Handys die läuten und beantwortet werden, das Übliche halt.

Ach ja, und es gab natürlich eine Intermission. Und Trailer und Werbung vor dem Film und in der Pause. Ich fands übrigens interessant, dass es auch für jeden der Werbespots ein Censorboard Zertifikat gab. Das zeigt wirklich, dass die Qualität eines Werkes kein Kriterium für die Zensoren ist. Da war ziemliche übles Zeug dabei. Hauptsächlich geworben wurde übrigens für Schmuck. Aber dafür wurden wir mit einem sehr langen Drona-Trailer belohnt.

Nächste Woche starten also Drona und Kidnap. Deepa hat gesagt, dass sie beide Filme ebenfalls sehen will. Also sieht es sehr gut aus, dass ich kommenden Donnerstag und Sonntag wieder ins Kino komme. Yuchuiii!!

PS: Ich wollte diesen Beitrag eigentlich noch gestern abend posten. Aber das Amethyst hat wohl als "Rausschmeissmassnahme" das WLAN abgedreht. Bleh!

Samstag, 27. September 2008

Arrangierte Hochzeit

Vanthana ist eine der ganz netten Mitarbeiterinnen in der SAE in Chennai. Und sie ist seit Juli verheiratet. Heute war nicht viel los im Büro und wir sind ins plaudern gekommen. Da hat sie mir erzählt, dass ihre Hochzeit arrangiert war.
Im ersten Moment bleibt einem bei so einer Ansage mal kurz die Sprache weg. Natürlich weiss ich, dass in Indien viele, wenn nicht die meisten, Hochzeiten immer noch arrangiert sind, aber sie ist die erste Inderin, die ich getroffen habe, die mir das von sich erzählt hat.
Jetzt entspricht Vanthana nicht unbedingt dem Bild das man sich vorstellt, wenn man von einer Braut hört, die ihren Bräutigam erst bei der Verlobung das erste Mal zu Gesicht bekommt. Klar, sie trägt immer Saris in der Firma (aber die meisten Frauen hier tragen traditionell indische Kleidung), hat Sindoor im Scheitel, aber sie ist eine intelligente, lustige, hochgebildete, hübsche, moderne 25-jährige.

Bei ihr lief das so ab. Sie erzählte, dass sie eigentlich nie wirklich vor hatte zu heiraten. Sie war glücklich mit ihrer Karriere (sie ist die Assistentin vom Boss) aber eines Tages hat ihre Mutter sie zur Seite genommen und ihr gesagt, dass ein Angebot (mir fällt kein besseres deutsches Wort dafür ein) für sie gekommen sei und sie sich das doch mal überlegen sollte. Das Angebot kam von entfernten Verwandten ihres Vaters. Sie kannte, und mochte, die Mutter des Bräutigams. Eine Cousine der Cousine ihres Vaters. Deren Sohn kannte sie aber nicht.
Jetzt kommt das was mich wirklich erstaunt hat. Sie wollte kein Foto von ihm sehen, geschweige denn ihn einmal treffen um ihre Entscheidung zu fällen. Ihre Eltern fanden das Angebot gut (Es wird als grosse Ehre angesehen, wenn so ein Hochzeitsangebot von Seiten des Bräutigams kommt. Normal ist eher, dass es von Seiten der Braut kommt) und deshalb hat sie einfach eingewilligt.
Vanthana sagte: "His Mother is a very good and nice woman, so I was sure he would have been raised to be a good person" Also sinngemäss, da sie den Charakter ihrer Schwiegermutter in Spe sehr mochte, war sie sich sicher, dass die einen ebenso guten Sohn erzogen hätte. Und das reichte ihr als Grund zuzusagen. Die anderen Auswahlkriterien haben auch gepasst: Er war aus der gleichen Kaste und ihre Horoskope passten auch zueinander, also wurde im Juli 2007 die Verbindung fixiert und dann im Oktober die Verlobung gefeiert.

Ab dem Zeitpunkt, zu dem sich die Familien einig wurden hatte sie dann auch Kontakt zu ihm. Und zwar per Chat. Sie sagte es fiel ihr anfangs sehr schwer mit ihm zu telefonieren, aber im Chat hat sie sich sicher gefühlt und sie haben stundenlang gechattet und sich sehr gut verstanden. Trotzdem hat sie ihn erst bei der Verlobung zum ersten Mal getroffen und gesehen. Mit Reden war da ebenfalls nicht viel aufgrund der ganzen Rituale.
Auch nach der Verlobung haben sie sich kaum getroffen. Sie war dann einmal mit ihren Schwestern, deren Ehemännern und ihm Essen. Und am Valentinstag war dann das erste Mal, dass sie sich allein getroffen haben. Sie sind zuerst in einen Tempel gegangen (darauf hat sie bestanden) und danach waren sie dann den ganzen Nachmittag im Amethyst (!) Da sassen sie dann und haben Fotos voneinander gemacht, stundenlang geplaudert und da hat es bei ihr dann auch gefunkt.
In den darauffolgenden Monaten haben sie sich nur zweimal weitere Male getroffen, aber fast täglich stundenlang telefoniert. So haben sie sich immer besser kennengelernt. Sie sagt schon, dass sie in den Monaten vor der Hochzeit manchmal Panik bekommen hat. Aber echte Zweifel sind ihr nie gekommen.
Die Mädel im Büro ziehen sie immer noch damit auf, wie sie sich vor der Hochzeit verhalten hat. "I was acting like a love-crazy teenager".

Im Juli war dann die Hochzeit. Ganz traditionell über mehrere Tage. Bei dem Hochzeitsempfang am Vortag der eigentlichen Hochzeitszeremonie (also dem ums Feuer gehen usw) waren über 1000 Gäste.
Auf meine Frage, ob er denn so ist, wie sie sich das vorgestellt hat sagte sie "much better". Auch das Leben mit ihrer neuen Familie, sie lebt in einem Haus mit ihren Schwiegereltern und deren Eltern, klappt problemlos. Knapp ein Monat nachdem sie geheiratet hat, ist sie bei ihren Eltern zuhause auf Besuch gewesen und ihre Mutter hat sie, dann doch eher nervös, gefragt, wie sie denn von ihrer Schwiegermutter behandelt wird. Auf ihre Antwort: "Sie behandelt mich noch besser als du das getan hat" hat ihre Mutter vor Freude geweint.

Vanthana sagt, sie weiss, dass sie grosses Glück hatte. Sie ist sehr glücklich (und das sieht man auch). Jetzt wünscht sie sich noch ein wenig Zeit bevor sie ans Kinderkriegen denken will, denn sie sagt schon, dass sie ihren Mann noch besser kennenlernen will und muss und das geht ohne Kinder halt doch viel leichter.

Tamenglish

hab gerade zwei neue englische Worte für links und rechts gelernt auf der Heimfahrt. Arightaa und aleftaa. Left und right haben nicht funktioniert.

Ich muss mir endlich merken, was links und rechts auf Tamil heisst.

Lunchtime ausser Haus

Ich war heute noch mal, wie schon vor ein paar Tagen, beim Chinesen zum Mittagessen. Ich hab Deepa, die admninistrative Managerin unserer Schulen in Indien, zum Essen eingeladen, und weil sie so auf chinesisches Essen steht, waren wir bei Wangs Kitchen.













Der Weg dorthin ist nicht weit, vielleicht 5 Minuten zu Fuss ein Stück die Haddows Road entlang und dann durch ein paar Seitenstrassen. Und was gibt es da nicht für coole Dinge entlang des Weges zu sehen.

Zum Beispiel den Bügelwagen. Hier lässt man bügeln, wenn man bügeln lässt. Das Innere des Wagens ist das Bügelbrett, gebügelt wird mit Kohle-Bügeleisen. Ja, genau die Dinger die bei uns in Bauernstuben als Blumenübertöpfe dienen.













Dann wird auch fleissig gebaut. So wie in den meisten Ländern Asiens gibt es auch hier diese spektakulären Bambus-Baugerüste.

















Ja, und dann stand da noch dieses wunderschöne Holzpferd auf einer Veranda.












Gegessen haben wir übrigens als Vorspeise superleckere Fried Mushrooms in Spicy Sweet Chillisauce. Sowas von lecker und und sowas von scharf. Und dann gabs Fried Rice mit Gemüse. Alles sehr lecker und alles vegetarisch (Deepa ist, so wie die meisten der Leute in der SAE, Vegetarierin).

Aufzugfahren in Indien

Rechtzeitig zum Wochenende wieder ein kleiner Beitrag aus dem Fachbereich "Indien ist anders - auch in kleinen Dingen".
Heute mal nix Spektakuläres, sondern nur ein paar Beobachtungen zum Aufzugfahren, dass hier auch durchaus spannend sein kann.

Beispiel A: Der Aufzug im Gebäude der SAE. Wir breiten uns hier im 4. und 6. Stockwerk aus, und bei dem Klima hier in Chennai gibts wirklich keinen vernünftigen Grund Treppen zu steigen. Im Gebäude gibt es zwei Aufzüge. Bis auf den Umstand dass die Türen schon ein bisserl verbeult sind, ist von aussen kaum ein Unterschied zu einem Lift in Österreich zu merken.













Drin gibts allerdings ein paar Anpassungen an die lokalen Gegebenheiten. Zum Einen ist in jedem der Lifte ein Schemel. Der steht zwar die meiste Zeit nur im Weg, aber ab und zu gibt´s dann doch einen Aufzugswart, der da sitzt und die Knöpfchen drückt. Jetzt ist es aber so, dass die Kabine nur für 6 Personen zugelassen ist und kleiner Mann auf Schemel in ganz gewöhnlichem Aufzug eigentlich nichts anderes macht als Platz verbrauchen. Aber wer hat, der hat.
Adaption Zwei ist hier eigentlich in jedem der Aufzüge zu finden mit denen ich bis jetzt gefahren bin. In der Decke der Kabine ist ein (ziemlich starker) Ventilator angebracht. Und sagen wir doch einfach mal: das ist auch gut so.
















Es kann übrigens durchaus sein, dass man in einen Aufzug steigt und der Ventilator läuft nicht. Keine Panik, irgendwo auf dem Bedienpanel ist ein Kippschalter nebem dem sogar meist "F" wie "Fan" wie "Ventilator" steht. Damit lässt sich das Ding einfach einschalten. Sollte ein zweiter Schalter daneben sein, ist der fürs Kabinenlicht.

Ich mag hier auf dem Foto übrigens die Anweisung, dass man Kinder die den Lift bedienen meiden sollte. Guter Tipp. Man kann ja nie wissen was die sonst noch alles tun, wenn die schon den Lift bedienen, oder?










Beispiel B: Neben den ganzen stinknormalen langweiligen Otis/Kone/Thyssen Aufzügen gibt es aber in vielen Gebäuden eine viel coolere Lift-Version. Kabinen mit Scherengitter-Türen. Bei uns, aus durchaus gutem Grund, leider verboten. Hier Standard in den meisten Wohnhäusern. Zwei Scherengitter (eines an der Kabine, eines Aussen am Liftschacht in jedem Stockwerk). Sehr cool. Sehr Retro. Und einfach zu bedienen. Man muss nur auf die Finger aufpassen. Ich achte jedesmal strikt darauf, dass ich die Gitter nur am kleinen Griff auf und zu mache. Dann kann nix passieren.
















Ach ja, steckengeblieben bin ich übrigens bis jetzt noch nie.

Donnerstag, 25. September 2008

Rikshafahren in Chennai, Teil 2

Ich hatte in der Früh jetzt schon ein paar mal den selben Fahrer. Der weiss schon wo ich hin muss und hat den dafür schnellsten Weg gefunden hat (unter 10 Minuten). Es geht an der schwerbewachten Warteschlange vorm Amerikanischen Konsulat vorbei,















(die heute früh besonders lange war). Dann gehts unter dem Fly-Over durch, ein kurzer U-Turn und anschliessend parallel zur Nukkambakam High Road durch die Seitensträsselchen. Hier ein ca. 90 Sekunden Ausschnitt der heutigen Reise.



Etwas wackeliger als beim ersten Mal, dafür nicht gefährlich.

Monsoon-Vorboten

Gestern hat es zum ersten Mal seit ich hier bin so richtig geregnet. Gegen Fünf wurde es auf einmal finster (so richtig. Als wenn die Dämmerung beschlossen hätte 90 Minuten früher zu kommen) Und dann hat es aus allen Eimern gegossen. Entspräche bei uns einem Megawolkenbruch. Hier ist das ganz normaler Monsoonregen.

Um kurz nach Sechs kam dann Deepa ganz hektisch in mein Büro und hat mir "befohlen" sofort zusammen zu packen, weil wir, wenn wir regulär erst um kurz nach 1/2 Sieben gehen, keine "Autos" mehr bekommen würden.
Wir hätten wohl noch früher gehen sollen. Wie in Wien beim ersten Schneefall, verlernen auch in Chennai alle durch den Regen schlagartig das Fahren und die Stadt wird zu einem grossen Stau. Ausserdem sind dann natürlich auch alle Auto-Rikshas besetzt.
Der eine Fahrer, der noch rumstand vor dem Gebäude wollte für den Weg nach Hause, für den ich normalerweise 50 Rupies bezahle, 150 Rupies haben. Also sind wir erst mal zu Fuss losmaschiert. Zum Glück war gerade Regenpause. Zu Fussgehen ist hier nämlich auch ohne Wasser von oben gar nicht so einfach. Gehsteige gibt es kaum. Dafür viele grosse Pfützen. Und jede Menge Gatsch (aka Matsch). Das Hineinsteigen in beides sollte man tunlichst vermeiden. Der Gesundheit zu liebe. Also weicht man ganz einfach weiter in die Fahrbahnen hinein aus. Ist aber nicht ganz so gefährlich wie es klingt, da ja eh alles im Schritttempo vor sich hingestaut hat.
Deepas und mein Weg hat sich nach ca. 5 Gehminuten getrennt. Und keine weiteren 5 Minuten später hab ich dann auch tatsächlich eine Riksha bekommen. Für 50 Rupies. Kein schlechter Preis für den ersten Monsoon Tag.

Mittwoch, 24. September 2008

kleines Sonntag-Kino-Geh Update

Es wird jetzt doch Rock On. Am Sonntag um 16.00 Uhr. Die Vorstellungen für Sajjanpur und Wednesday starten zu spät.
Macht nix. Find ich sogar besser. Ich glaube bei dem Film macht es am wenigsten, dass es keine Untertitel gibt. Und sehen wollte ich ihn ja sowie unbedingt.

Man bucht übrigens nicht nur das Ticket. Sondern auch die Snacks! (Sollte es jemand interessieren. Ich hab ganz klassisch ´ne Cola und Popcorn geordert)

Hausbesuch vom Priester

Letzten Freitag wurde ich von einem, dem geneigten Bollywoodfan nur zu bekannten, Lied geweckt. Om Jai Jagadish. Das gesungene Gebet, dass immer dann herhalten muss, wenn in einem Film die Traditionsverbundenheit von den meist weiblichen Heldinnen vorgeführt wird.

Zuerst dachte ich ja, dass "meine Jungs" den Fernseher im Wohnzimmer etwas laut laufen liessen. Es kam allerdings von draussen.

Als ich dann eine Stunde später auf dem Weg zur Riksha vor dem Eingangstüren diverser Nachbarhäuser am Boden frische Kolam sah, hatte ich den Verdacht, dass das wohl der "Soundtrack" für ein Puja gewesen sein musste.















Am Sonntag gab´s dann nochmal die selbe Geschichte und da hab ich dann gesehen woher die Musik kommt. Von einer Fahradriksha mit einem mobilen Schrein mit eingebauter PA und zwei Hindupriestern, die von Haus zu Haus ziehen.

Ich freu mich schon auf kommenden Freitag.

Dienstag, 23. September 2008

Kino in Chennai

Am kommenden Wochenende sollte es dann wirklich endlich soweit sein, dass ich es endlich hier ins Kino schaffe.

Chennai hat ja anscheinend das Kino mit dem höchsten Wochenendumsatz in Indien. Das Satyam Multiplex gleich bei mir ums Eck gibt an, dass sie bis zu 15.000 Tickets an einem Wochenende verkaufen. Das geht, weil es erstens jede Menge Kinosäle gibt und zweitens, weil die Vorstellungen am Wochenende teils schon um 8:45 Uhr in der Früh starten.
Neben dem Satyam gibt es noch ein weiteres grosses Multiplex das INOX im Citi Center. Ausserdem gibt es natürlich auch noch jede Menge Single Screen Kinos oder kleinere Kinocenter.

Auf eine Sache muss man sich für den Kinobesuch hier unbedingt einstellen. Man muss wirklich vorreservieren, besonders wenn man einen bestimmten Film sehen will. Das gilt zu 100% fürs Wochenende. Ich hab mir letzten Samstag Vormittag das Programm für den selben Abend bzw. den Sonntag angesehen und da war so gut wie nichts mehr zu haben.
Reservieren geht allerdings anscheinend ziemlich einfach. Entweder auf den, herrlich unkomplizierten, Websites der Kinos: Film anwählen, Kategorie und Uhrzeit anwählen, Kreditkartennummer angeben, Kinoticket ausdrucken. Oder man reserviert telefonisch und lässt sich die Karten per Boten zustellen.

Gespielt werden logischerweise zu allererst mal die aktuellen Tamil Filme (ohne UT) aber dann auch eigentlich auch alle Hindi-Releases (ebenfalls ohne UT) und die grossen Hollywoodfilme (meist im Original).

Morgen, Mittwoch wird das Programm für das kommende Wochenende upgedated und dann will Deepa versuchen Karten für "Welcome to Sajjanpur" oder "A Wednesday" zu bekommen. Da werd ich mir mal ansehen wie "einfach" das Abenteuer Kino in Chennai wirklich ist, und wenn ich da durchblicke, dann steht einem grossen Kinowochenende nächste Woche (Donnerstag ist Gandhi Geburtstag und damit Feiertag) mit Drona und Kidnap nichts mehr im Weg. Egal ob mich jemand mitnimmt oder ob ich allein gehen muss.

Montag, 22. September 2008

Stipvisite

Tja das hätte ich mir nicht gedacht, dass ich so rasch wieder europäischen Boden unter den Füssen haben werde. Rathish und ich fliegen Mitte Oktober für 4 Tage nach Berlin.

Das wirklich tolle an der Sache? Christoph ist dann auch dort. Juchui!

sunday, lazy sunday

Yup. Das Kaffeehaus ist wirklich ganz nah bei meiner Wohung. Erinnert ihr euch an das Foto mit dem schicken Haus und den schicken Palmen? Das ist es. Nennt sich Amethyst und ist ein altes Herrenhaus mitten in einem paradisischen Garten mit Kaffee/Restaurant, Blumenladen(!) und "The Amethyst Shop" auf den ich später noch mal zu sprechen kommen werde. Ich muss einfach nur die Strasse überqueren. Da isses schon.



















Aber fangen wir doch am Anfang an.
Ich bin, wie hier für mich üblich, um 8 aus dem Bett gekrochen und hab dann mal ein ordentliches Frühstück einworfen. Ich hab übrigens einen neuen Koch namens Pandey. Kheilash ist "to a better job" (zumindest hab ich Mohan so verstanden). Es gab also Toast und Cornflakes und Omlett und Saft und Babybananen und jede Menge Zeitungen.

So kurz nach 10 Uhr begann dann "Operation: Neighborhood" Vorbereitet wie ich bin hab ich mir am Samstag im Büro noch bei Google ein Detailkarte meiner Nachbarschaft ausgedruckt und beschlossen mal einfach eine Runde zu Fuss zu drehen.















Ich also raus aus dem Haus (bewaffnet mit Kamera, Googlemaps Ausdruck und Neil Gaimanbuch) und bin dann mal losmaschiert. Erster Stop das Sathyam Kinocenter. Ist recht praktisch auch in Gehweite. Bemerkenswert. Es ist stark bewacht. Da standen mindestens 10 Polizisten rum. Ausserdem ist es wohl ein Treffpunkt der, ausschliesslich männlichen, Halbstarken. Ach ja und ich konnte nur ein, schlechtes, Foto machen, bevor mich einer der Polizisten verjagt hat.
Egal, ich wollte ja sowieso weiter. Als nächstes bin ich an dem Sportplatz vorbeigegangen, der direkt hinter meinem Haus liegt. Der gehört eigentlich zu einer Schule ist aber am Sonntag Treffpunkt für, wiederum ausschliesslich männliche, Cricketspieler. Bei uns spielen die Jungs Fussball, hier ist es Cricket.















Das Haus mitte/links ist übrigens meines. Zweiter Stock, allerdings gehen meine Fenster auf die andere Seite.
Ich bin dann einfach noch ein bisserl weiter gewandert. Teilweise waren die Strassen super sauber, teilweise musste ich um "Häufchen" herumsteigen. Angeglotzt wurde ich durchgehend, aber ich habe schon gelernt durch die Glotzer hindurch zu schauen und besonders Aufdringliche mit einem "Todesverachtungs-Blut-in-Adern-gefrieren-lassen" Blick zu strafen und beides funktioniert ziemlich gut.



















Trotzdem hatte ich nach ca. 1,5 Stunden genug und hab mich auf den Weg ins Amethyst gemacht. Mei is des nett da.
Man kann entweder im Garten, auf der Veranda oder im Haus selber sitzen. Und sitzen. Und lesen. Und Leute beobachten. Und einen unglaublich leckern frischen Eistee trinken.

Und mehr lesen. Und dann mal einen Mozarella-Tomaten Toast essen. Und weiter lesen. Und mal eine Runde im hauseigenen Schmuck/Klamotten/Möbel/Geschirr Geschäft drehen. Und sich in mindestens 10 Paar unglaublich schicke Ohrringe verlieben. Und finanztechnisch froh sein, dass auch indische Designerklamotten nur für dünne Menschen sind.

Ich bin dann ungefähr 5 Stunden im Amethyst gesessen und habe jede Sekunde genossen. Wenn es mir hier mal zu viel werden sollte ist das wohl die Oase in die ich mich flüchten werde.


PS: Ich habe übrigens noch um einiges mehr an Fotos geschossen und sie, wie es sich gehört, auf meinen Flickr Account hochgeladen. Hier der Link zum Chennai Set in das ich alle Chennai Bilder laden werde. Kommentieren erwünscht.

Samstag, 20. September 2008

Sonntagspläne

Ich hab das mit dem Internet in meiner Wohnung ja immer noch nicht geschafft. Deshalb wird das nächste Update wohl erst am Montag geben.

Morgen hab ich vor, wie schon erwähnt, meine nähere Umgebung zu erkunden. Wenn ich nicht ganz falsch liege müsste ganz in der Nähe ein tolles Kaffeehaus sein. Ausserdem bin ich jetzt schon mehrmals durch ein paar interessante Strassen auf dem Weg nach Hause gefahren, die ich mir etwas näher ansehen will.

Die Gegend in der ich wohne ist ja wirklich ziemlich gut. Ich glaube ich habe schon erwähnt, dass der Chief Minister (aka Landeshauptmann von Tamil Nadu) ganz in der Nähe wohnt. Ich fahr da jeden Abend mit der Riksha vorbei. Ich denke mal das ist das sauberste Eck von Chennai. Und das schwerst bewachte. Apropros schwer bewacht, ebenfalls nur ein paar Ecken weiter ist auch das amerikanische Konsulat. Aussderm gibts noch jede Menge Schulen und wenn man nach den Autos in manchen Hauseinfahrten schliesst, wohnen hier dann doch einige der geldigeren Chennaier. Passt doch für einen Angsthasen wie mich..

Übrigens wann immer ich wo bin oder rausfinde wo sich irgendwas interessantes hier befindet update ich die Google-Map die ich rechts in der Navigationsleiste habe.

So ein Theater

Gestern abend hätte ich dann das erste mal seit ich hier bin was anderes als shoppen, lesen oder fernsehen (oder Classic Who am Rechner schauen. hihi.) gemacht.

Ich war im Theater. Das Stück heisst "Faith Healer" und ist ein Abfolge von Monologen, die von Frank, dem Faith Healer, seiner Frau Grace und seinem Manager Teddy gesprochen werden. Auf Englisch. Inszeniert von Mithran Devanesen, einer indischen Theaterregie Legende.


Stattgefunden hat das im Auditorium der M.Ct.M School in Mylapore. Einem weiteren Klimaanlagenkühlschrank.

Was mir als erstes auffiel als ich auch meiner Riksha stieg, war das Publikum. Es ist genau das selbe wie in Österreich bei solchen Events. Dieser Typus kulturbegeisterter, sich selber eher der intellektuellen Elite zuordnenden Theaterfestival Besucher. Gleiche Körpersprache. Gleiche Blicke. Sogar die Kleidung war ähnlich. Und natürlich kennt man sich. Eigentlich hat mir nur noch das Seitenblicke Kamerateam gefehlt. Aber vielleicht waren die ja am Vorabend, dem Premierenabend, da..

Egal. Publikumstechnisch hab ich mich schon mal zuhause gefühlt. Und nach einer (sehr) kurzen Eingewöhnungphase konnte ich den (allesamt indischen) Schauspielern auch den irischen Wunderheiler, die süd-englische Gattin bzw. den Cockney sprechenden Manager abnehmen.















Und das Stück war wirklich gut. Erinnerungen an das Leben von Francis "Frank" Hardy, Faithhealer. Aus drei teilweise völlig unterschiedlichen Blickwinkeln. Die erst ganz zum Schluss ein gemeinsames Bild ergeben.
Besonders P.C.Ramakrishna, der den Frank sprach/spielte war klasse. Er ist übrigens ein besonders hier im Süden ein bekannter Synchronsprecher.














Tja. Wie gesagt ein toller Abend. Warum muss ich eigentlich erst nach Indien fliegen um mir endlich mal ein englisches Theaterstück anzusehen?

Freitag, 19. September 2008

Freitag, halb 10 Vormittag im Büro

Heute gab es Bananen im Büro. Aus dem ganz einfachen Grund, weil Ramji, der für Koordination mit der Uni in Dibrughar zuständig ist, wie jeden Freitag ein kurzes Puja in der Früh abgehalten hat. Und dafür Bananen mitgebracht hat.

Es gibt im Büroschrank über den Ordnern mit den Studentenverträgen nämlich einen kleinen Schrein.

Lost in Translation oder wie sag ichs meinem Auto-wala

Grundsätzlich kommt man in Indien mit Englisch ja ziemlich gut durch. Allerdings kann es immer wieder vorkommen, dass es eben nicht ganz aussreicht. Besonders im Umgang mit Riksha Fahrern sind genauere Ortsangaben oder Richtungsanweisungen auf Englisch nicht immer genug.

Nehmen wir das Beispiel SAE, also meine Firma. Die Adresse ist Jayalakshmi Estates, 29/8 Haddows Road, Chennai 600006.
Würde ich jetzt dem Fahrer einfach nur diese Adresse in feinst europäischem Englisch vor den Latz knallen, wäre ich nach einer Stunde noch nicht am Ziel. Zu allererst würde er Haddows Road schon mal nicht verstehen. Mir ist aufgefallen dass die Verständlichkeit steigt wenn ich es eher wie "Haldohs Raad" ausspreche.
Das reicht allerdings auch noch nicht unbedingt. Denn Chennai ist riesig und auch wenn die Haddows Road jetzt eher eine stark befahrene durchaus bekannte Strasse ist, tut er sich leichter wenn ich ihm auch noch eine Orientierungshilfe dazu sage. Im diesem Fall ist das die Passport Office, die ebenfalls auf der Haddows Road angesiedelt ist und die in Chennai klarerweise jeder kennt. Nur ist die SAE nicht direkt neben dem Passamt sondern auf der anderen Strassenseite in etwa zwei Kreuzungen weiter. Und das wiederum hat so seine Tücken..

Was also täglich in der Früh passiert ist folgendes: Man begibt sich zur nächstgelegenen Autoriksha. Nimmt Augenkontakt auf. Kurzes Kopfnicken/-schütteln auf beiden Seiten. Dann kommt mein "Haldohs Raad". Unverständnis im Blick meines Gegenüber. Kurse Kunstpause meinerseits. "Next to Paassport Affis. Apposit" Hah. Es dämmert. Zustimmendes Kopfwackeln. Jetzt kommt ein ganz wichtiger Punkt. Ich sage "How much?" die Antwort kommt sofort "70 Rupies" Ich gebe mich entsetzt/betroffen/schockiert "Too much. 40." Entsetzen auf Seiten des Fahrers. Meist kommen jetzt irgendwelche Aussagen wie "Einbahn, U-turn, Rückfahrt, Ausserirdische haben meine Mutter entführt...." Einfach alles ignorieren und nochmal 40 sagen. Er geht runter auf 60. Ich geh rauf auf 50. Wir sind beide einverstanden und ab geht die Fahrt. Im Moment sind dauert die so ungefähr 15 Minuten.
Ab dem Zeitpunkt in dem wir in die Haddows Road einbiegen wird´s dann wieder spannend. Der Fahrer hat meist überhört/vergessen, dass ich "next/opposite to Passport Office" gesagt habe und will gleich mal vor dem Passamt stehen bleiben. Also sag ich "No, aaposit"
Wenn ich Glück habe dann versteht er, wenn nicht versuch ichs auf Tamil "Etir Puram". Gut. Also halsbrecherische Fahrt quer durch 4-6 Spuren. Allerdings sind wir dann immer noch nicht da.
Nächste Anweisung: "go on, little more" Das nutzt meist gar nix. Also mit den Händen deuten und "neeraa" (geradeaus) "innum"(mehr) bis dann endlich das Strasseneck kommt an dem die SAE ist. Ein kurzes "Staap" (stop) mit dazupassendem auf-das-Gebäude-Zeigefingerdeuten. Er bleibt stehen. Ich steig aus. Drück ihm den vereinbarten Preis in die Hand (ignoriere irgendwelche Nachforderungen - das gabs auch schon mal) und der Arbeitstag kann beginnen.

Die Moral der Geschichte. Preis vorher ausmachen. Immer einen Orientierungspunkt zur Adresse dazu sagen. Richtungsanweisungen in Lokalsprache helfen ungemein. Wobei ich an meinem "noch weiter geradeaus" noch etwas arbeiten muss.

Donnerstag, 18. September 2008

Yay, sweets.

Hah. So mag ich das. Beinahe täglich gibt hier irgendeinen Mitarbeiter, der Geburtstag, Verlobung, Hochzeitstag oder was auch immer hat und deshalb den Chai-wala mit Tellern voll Süssigkeiten durch die Büros schickt. Heute war´s eine interessante Mischung. Gerade gabs einen Pappteller der zur Hälfte mit Kartoffelchips und zur Hälfte mit Jaangiri gefüllt war.

Oh, noch schnell was ganz anderes. Ich hab endlich eine indische Mobilnummer. Und hab in der ersten Stunde schon ca 15 SMS bekommen (die Hälfte davon Werbung)...

kleiner Picspam

Kaddeles und Marias anschmachtenswerte Britische - Fernsehserien - Charaktere Picspams sind zwar mit Sicherheit lohnender (zumindest für uns Mädels), aber auf vielfachen Wunsch hier mal ein paar erste Bilder.
Ich bin noch nicht wirklich zum fotografieren gekommen, verspreche aber hoch und heilig kommendes Wochenende mit Kamera bewaffnet die Gegend unsicher zu machen.

So hätten wir also hier mal mein Bett, auf dem tagsüber eine schicke orange-gelbe Tagesdecke liegt (Links im Hintergrund mein unfassbar nach Mottenkugeln riechender Kleiderschrank):















dann noch eine Nahaufnahme meiner Bücherkollektion. Momentan lese ich parallel "Good Omens" und "Extremely Loud & Incredibly Close"














Der Esstisch mit "meinen" Jungs (heute früh gabs schon wieder viel zu viel zum Frühstück. Hmpf. Wenns aber auch zu lecker ist)















Wohnzimmer/Ecke. Von mir noch unbenutzt, ich knotz lieber auf meinem Bett beim Lesen.















Und jetzt noch ein bisserl Aussicht (in diesem Fall wäre das die Strassenseite)

einmal der Vorgarten am Abend:















und einmal das schicke Haus schräg gegenüber mit den schicken Palmen



















So das wärs fürs Erste. "Blöderweise" ist die Klimaanlage im Büro gerade ausgefallen. Yay! Eher unpraktisch ist allerdings, dass der Strom für mein Macbook anscheinend auch weg ist..

Mittwoch, 17. September 2008

Bücherparadies Indien *seufz*

Birgit hat´s mir schon oft gesagt, Beth und Aradhana ebenfalls. Und es stimmt. Bücher sind super günstig in Indien.
Gestern hat mich Mo wie schon angekündigt im Büro abgholt und nachdem wir zuerst noch auf einen Cafe Latte und Samosas im Coffee Day waren, haben wir dann den Ausverkauf bei Landmark überfallen.

Auf dem Weg dahin gabs noch zwei "firsts":
Zum ersten Mal eine starkbefahrene Strasse in Indien überquert. Wer glaubt dass Riksha-fahren spannend ist, sollte das mal versuchen. Adrenalinrausch garantiert.

Nummer 2 war meine erste Madonnenstatue im Sari. Chennai hat eine immer noch sichtbare christliche Vergangenheit als ursprünglich portugisischer Handelsposten und direkt neben dem Landmark in Nukkambakkam ist eine (ziemlich kitischige) Kapelle.

So, aber jetzt zum Bücherparadies Indien. Aktuelle (internationale) Titel kosten ca. die Hälfte. Indische Veröffentlichungen um einiges weniger. Und gestern gab da eben noch mal bis zu 50% Rabatt. *Seufz*
Nächster Punkt auf der To-Do Liste ist dann auch schon mal klar: Rausbekommen wie man Pakete von Indien nach Österreich schickt. Denn wenn das so weiter geht dann knacke ich meine 28kg Freigepäck-Grenze nur mit Büchern allein..

Dienstag, 16. September 2008

Umgezogen

So. Erste Nacht in meiner "Wunsch-Location" verbracht. Passt.

Es war zwar ein bisserl warm, weil ich nur den Deckenventilator laufen lassen konnte. Die Klimaanlage ist halt einfach zu laut. Dafür gibts am Fernseher Deutsche Welle TV und da ich im Moment die einzige "Kundschaft" in der Wohnung bin, hab ich jetzt einen Koch und einen "Butler" ganz für mich.
Soviel Aufmerksamkeit ist dann doch gewöhnungsbedürftig.
Kaum öffne ich auch nur meine Zimmertür steht er schon "habt-acht". Und das mit dem Abnehmen in Indien kann ich mir dann wohl auch abschminken. Heute gabs zum Frühstück ein sehr sehr leckeres Omlett mit frischen Tomaten, jede Menge Toast mit nach Frucht schmeckender Marmelade und der obligatorischen gesalzenen Butter an die ich mich inzwischen schon so richtig gewöhnt habe. Dazu frisch gepressten Orangen/Limonensaft und das obwohl ich noch vom sehr leckeren Abendessen gestern voll war.
Ach ja, so richtig Filmi-like hab ich direkt nach dem Aufstehen meinen Tee bekommen. Wie gesagt, ich fühl mich ein wenig beobachtet.

Es ist herrlich ruhig hier. Kein Gehupe. Kein sonstiger Strassenlärm. Einzig die streunenden Hunde haben sich so ein bis zwei mal in der Nacht etwas in die Wolle bekommen.

Der einzige richtige Wermutstropfen ist, dass Internet nicht funzt. WLAN geht, ich krieg auch eine IP Adresse aber dann ist auch schon Sense. Irgendwie lässt mich die ADSL Leitung nicht raus. Aber das kriegen wir auch noch hin.

Dafür holt mich heute Mo, eine Freundin von Beth und ebenfalls Bloggerin aus Chennai, von der Arbeit ab und wir werden den 50% Büchersale bei Landmark unsicher machen und ausserdem schauen, ob wir für das Theaterstück von dem sie mir erzählt hat noch Karten bekommen.

Sonntag, 14. September 2008

Indische Newschannels

Der schreckliche Anlass der gestrigen Bombenanschläge in Delhi hat, eh klar, dazu geführt, dass ich längere Zeit vor dem Fernseher saß und mir die Live-Berichterstattungen im Fernsehen angesehen habe.
Hier im Hotelzimmer gibt es ungefähr 100 Fernsehkanäle. Davon sind mindestens 15 reine Nachrichtensender. Es gibt in Chennai natürlich welche die nur auf Tamil senden, dann überregionale die auschliesslich auf Hindi (Aaj Tak zb) übertragen, internationale Sender wie BBC World und CNN International und dann gibt es die englischsprachigen Indischen Kanäle. Am bekanntesten davon sind wohl NDTV24x7 und CNN/IBN. Daneben gibt es zB noch TimesNow, 9X und Headlines Today.

Was für uns Mitteleuropäer am auffallensten ist, wenn man das erste mal mit einem dieser Kanäle konfrontiert wird, ist die kaum vorhandene Selbstzensur bei der Ausstrahlung von Bildmaterial.
Gerade gestern war das wieder besonders abstossend. Verletzte, Blut, Leichen, Leichenteile, trauernde Verwandte alles in Nahaufnahme ohne Verfremdung oder Vorwarnung. Und alles mit reisserischen knallbunten Headlines und teilweise sogar bedeutungsschwangerer Musik unterlegt.
Ich will damit jetzt weder andeuten, dass ich die "saubere" Berichterstattung eines CNN oder ORF besser oder schlechter finde. Was mir beim Zappen einfach auffiel war, dass durch diesen fehlenden "Anstand" den Kamereateams Vorort jegliche Zurückhaltung im Kampf um noch explizitere Bilder zu fehlen schien. Besonders Headlines Today sticht dabei hervor. Headline Today wirkt für mich optisch und von der politischen Ausrichtung stark an die berüchtigten FoxNews angelehnt oder wie eine TV Variante der Bildzeitung.

Beispiele gefällig?
-Es gab gestern abend noch eine letzte Bombe zu entschärfen. Kameras und Schaulustige liessen sich nicht weiter als vielleicht 20-30 m zurückdrängen. Headlines Today hatte während der 30 Minuten die das dauerte eine Kamera so nahe dran, dass der Zoom der Kamera ausreichte um dem Bombenräumkommando auf die Finger zu sehen. Man konnte beinahe die Enttäuschung des Kommentators hören, dass die Entschärfung funktioniert hat.
-Bei einer der Explosionen gab es anscheinend einen zwölfjährigen Augenzeugen, der nahe genug an einem der Täter dran war um ihn genau beschreiben zu können. Woher ich das weiss? Er wurde lang und breit von einem Reporter von (dreimal darf man raten) Headlines Today interviewt. Umkreist von einer Riesenmenge weiterer Kamerateams. Noch bevor die Polizei eine Chance hatte ihn zu befragen.

Samstag, 13. September 2008

Beobachtungen beim Bücherkauf

Ich war ja gestern im Spencer Plaza Einkaufszentrum und bin da natürlich auch die Landmark Filiale gegangen. Landmark ist eine Kette die unter anderem DVD und CD sowie Bücherabteilungen hat.

In eben der Bücherabteilung ist mir ausser dem Zustand, dass sie jede Menge Neil Gaiman Bücher hatten (Unter anderem die tollen gebundenen Sammelbände der Sandman Serie um umgerechnet blos 60 Euro. Ich überlege ganz schwer mir die noch irgendwann zuzulegen) noch aufgefallen, dass man doch jede Menge junge Männer beim durchblättern von eindeutigen Frauen-Zeitschriften wie Elle oder Cosmopolitan sah.
Was ich aber noch interessanter fand war, dass in der "Frauenroman" Abteilung (also Nora Roberts, Barbara Cartland und dergleichen) gleich drei Jungs ganz ohne Scheu die Regale durchgeschaut und auch Bücher mit zur Kassa mitgenommen haben.

Jetzt frag ich mich: Sind indische Jungs einfach nur so nett und kaufen die Bücher, die ein österreichischer Mann noch nicht mal mit Handschuhen angreifen würde, für ihre Mütter/Freundinnen/Ehe- frauen/Schwestern? Oder sind indische Männer so dem Herzschmerz verfallen, dass sie das auch in Buchform haben müssen und nicht nur im Kino? Oder ist das die indische Variante von Schmuddelheftchen für männliche Singles?

Stromgeschichten, Teil 1

Es gehört ja zu den offiziell anerkannten Indienklischees™, dass die Zuverlässigkeit der Stromversorgung eher fragwürdig ist und Strom nicht immer in wünschenswerter Quali- und Qantität zu Verfügung steht.

Wie ja schon erwähnt, gab es gestern früh zwei, anscheinend nur für mich, recht spektakuläre Kurzschlüsse in der Trafostation gleich neben dem Hotel. Komplett mit lautem Knall und sogar bei mir im Zimmer (das Foto wurde aus selbigem geschossen) sichtbarem Blitz. Den Portier des Nachbargrundstück der maximal 10m entfernt vom Geschehen saß, hat es nicht mal zum aufstehen motiviert.

Am Mittwoch bei der Besichtigung der Wohnanlage des Grauens , lief auch alles auf Notstrom (die Aggregate hier sind ziemlich gut und laufen zumindest bei mir im Büro und hier im Hotel fast nahtlos an), und ich konnte im Vorbeigehen einen Blick in den Hauptsicherungskasten der Trafostation werfen. Und mir sofort in den Allerwertesten beissen, dass ich meine Kamera nicht mit hatte. Nackte Kupferdrähte in verschiedenen Stadien der Korrosion die kreuz und quer diverse Sicherungen überbrückt haben.
Papi, du hättest deine helle Freude daran gehabt. Grins.

Freitag, 12. September 2008

Happy Onam

So sah es heute früh in der Lobby meines Hotels aus. Besteht aus Blütenblättern und nennt sich "Onapookkalam" und ist Teil der Bräuche und Rituale rund um das Onam Fest. "Mein" Onapookkalam hat eine Seitenlänge von ca 1.5m und besteht hauptsächlich aus gelben und orangen Tagetes- , Orchideen- und Jasminblüten.















In diesem Sinne. Happy Onam!

Herbergsuche

Im Moment lebe ich ja im Hotel, da meine lieben indischen Kollegen seit Anfang Juni nicht in der Lage waren, eine, wie von uns verlangt, Wohnung/Untermiete/Privatzimmer mit "western standard" zu finden. Das war übrigens einer der Hauptgründe für meine lange Verspätung mit der ich in Indien ankam.
Vorgestern und gestern kam jetzt endlich etwas Bewegung in die Sache.

Die erste Unterkunft, die es zu besichtigen gab war vom Typ "paying guest". Das bedeutet in Indien, dass man ein Zimmer/Verpflegung in einer Privatwohnung bekommt und mehr oder weniger eben ein (zahlender) Gast bei einer Familie ist.
Ich bin innerlich fast niedergebrochen vor Lachen. Jeder der schon mal einen RGV Film gesehen hat sollte sich einfach eine etwas abgewohnte obere Mittelklassewohnung mit alleinstehender sehr neugieriger ca. 45 jähriger Hausherrin vorstellen. Vorgesehen für mich war der Masterbedroom mit separatem (ekeligen) Bad. Die Hausherrin selber, da sie auch ihr zweites Schlafzimmer vermietet hat, würde bei einer Nachbarin schlafen, weiterhin aber die Kleiderschränke in "meinem" Zimmer benutzen. Wann immer sie will. Soll ich noch erwähnen, dass die Fenster zur S-Bahn hinausgingen?
Einziges Plus. Sie ist ein Bollywoodfan und geht mindestens 3 mal pro Woche ins Kino.

Ich habe dankend abgelehnt und nochmal erwähnt, dass ich mir unter "western standard" etwas ganz anderes vorstelle.

Gestern waren dann zwei weitere Wohnungen dran. Diesesmal keine Privatwohnungen, ich glaube die gehören einer Firma, die über ganz Chennai verteilt Zimmer in eigenen Wohnungen anbietet. Eine davon war im 7. Stock eines Wohnblocks, der sehr nahe an der SAE wäre. Die zweite ca 15 min mit der Riksha entfernt im 2.Stock eines kleineren Hauses.
Ich fand beide gut, allerdings gefiel mir die etwas weiter Entfernte um einiges besser. Das Haus ist ordentlicher. Die Gegend um einiges besser (der Chief Minister von Tamil Nadu wohnt gleich ums Eck). Es gibt einen kleinen Supermarkt an der Strassenecke. Und sie war auch sauberer als alles was ich bisher an Zimmern (inkl meinem Hotelzimmer) gesehen habe. Es gibt eine Küche, zwei Hausangestellte, jedes Zimmer hat ein eigenes Bad mit Toilette und Dusche, Laundryservice, angeblich Internetzugang. Mal sehen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, meine restliche Zeit in Chennai da zu verbringen.
Ich denke mal Anfang kommender Woche weiss ich dann mehr.

So jetzt ist aber mal Chennai erkunden (aka shopping) angesagt. Heute ist Onam und da Rathish (der SAE India Boss) aus Kerala stammt, hat die SAE heute geschlossen.

Ausserdem fällt der Strom alle fünf Minuten aus. Die Trafostation neben dem Hotel hat ein paar schöne laute "Schnalzer" gemacht heute früh und seit dem wechseln sich Generatorstrom und Netz ab..

Donnerstag, 11. September 2008

Rikshafahren in Chennai, Teil 1

Zum Aufwärmen heute mal eine ganz harmlose Rikshafahrt. Für Chennai´s Verkehrsverhältnisse waren die Strassen da fast leer.

Verhängnisvoller Denkfehler

Ich muss mich noch ein bisserl sehr an die Schärfe hier im Essen gewöhnen. Deshalb versuch ich immer "not-spicy" oder "little-spicy" zu bestellen, wenn ich gefragt werde. Padma, die sich im Büro um meine Essensbestellung kümmert, hatte deshalb heute die Idee dass ich doch Pizza essen sollte.
Warum auch nicht. Für Dominos Pizza machen hier sogar die Bollywoodstars Werbung. Also hab ich zugestimmt. Und jetzt kommt der Denkfehler. Ich dachte mir halt, dass die Fleischbeläge sicher super scharf sind und hab deshalb eine Gemüsepizza bestellt.
Ich Dummerchen. Irgendwie hab ich vergessen, dass Chillischoten ebenfalls Gemüse sind..

Bist du depat war die Pizza scharf. Hat auch nichts genützt, dass ich die Chillidinger herunter gepult habe.

Dinge die ich auch in Wien haben will:

Im Büro werde ich von allen Mitarbeitern ausser Rathish, Deepa und ein paar anderen ausschliesslich mit Madam angesprochen. Ich finds klasse. Besonders weil hier Sir und Madam als Eigennamen eingesetzt werden.
Beispiel: Ich brauche Hilfe beim einrichten meines Internetzugangs und gehe zu Karthik (der checkt einfach alles hier, von Riksha über SIM-cards über Schreibwaren über Baupläne bis zu Hotelzimmerwechsel) und der sagt: "No problem, Madam" ruft Mani den Netzwerktechniker an und sagt "Mani, go to Madam and help her". Ich weiss es ist oberflächlich von mir, aber ich finds einfach zu cool. Kein Name, nur Madam. Kompliziert wirds nur wenn jemand wie gestern zu mir kommt. " Madam? Sir said to give this to Madam." drückt mir ein Kuvert in die Hand "What is in it?" "Sir didn´t say Madam"

Den Chai-wala. Es ist verrückt wie schnell man sich daran gewöhnt bedient zu werden. Und ich hab auch kein schlechtes Gewissen dabei. Im Gegensatz zu den Indern, die Angestellte noch nicht einmal ignorieren, bedanke ich mich nämlich. Das tut sonst keiner hier und ich ernte auch öfters komische Blicke dafür. Mir egal. Wenn jemand schon um mich rumputzt, mir 3-4 mal am Tag Tee bringt und den Mittagstisch für mich deckt, dann kann ich mich zumindest dafür bedanken. Meine Mutter würde mir sonst ganz schnell die Ohren langziehen.

Hallo Chennai.

So, jetzt bin ich seit 4 Tagen in Indien und hab mich, zumindest mal was die tägliche Arbeitsroutine angeht, eingewöhnt. Ich steh so gegen 8.15 auf. Ich schlafe übrigens ziemlich gut. Trotz Dauer-hupkonzert und dünnen Fenstern und Klimaanlage. Obwohl so schlimm ist es nicht. In Chennai ist es ausser Samstag Nachts zwischen 23 Uhr und 6 Uhr früh immer relativ ruhig. Und die Klimaanlage schalte ich in der Nacht auf die kleinste Stufe, dann wehen auch keine Eiswinde durch den Raum.
Also, wo waren wir. Genau. Ich steh also so kurz vor 1/2 9 auf. Zähneputzen mit Wasser aus der Flasche geht auch schon super. So um 9 Uhr geht's dann zum Frühstück. Ich hab am ersten Tag 4 Stück Toast bestellt (zwei Weissbrot / zwei Vollkorn) und auf das Omelett verzichtet. Seit dem wirft der Maitre´D in dem Moment in dem ich das Restaurant betrete, genau die 4 Stück in den Ofen. Und freut sich so, wenn ich mich freue, dass er weiss was ich will. Heisst das jetzt, dass ich die nächsten Wochen nur Toast mit gesalzener (!) Butter, pick-süssem knallrotem Frucht (?) Gelee frühstücken werde? Ich werde morgen mal versuchen ein Omelett zu ordern. Ich hoffe blos er fängt nicht zu weinen an..Egal, ausser salzig-süssem Toast gibt's noch Ananas, eine Banane und Chai (Tee mit Milch)

Nach dem Frühstück geht's an die Rezeption um den Transport zur SAE zu organisieren. Heute bin ich das erste Mal auch in der Früh mit der Auto-Riksha gefahren. Und hab mich über den Tisch ziehen lassen. Preity, die Assistentin von Rathish sagt, dass die Strecke max 30 Rupies kosten darf. Ich hab bis jetzt von der SAE zum Hotel immer 40 Rupies bezahlt. Der Fahrer heute früh hat 50 Rupies verlangt. Ich bin einfach ein Weichei was Feilschen angeht. 10 Rupies sind übrigens 16 Cent.. Nicht kopfschütteln. Es geht ums Prinzip. Genau. Jawohl.

Seit gestern hab ich jetzt auch mein eigenes Office und ich war weise genug um meine Kapuzenjacke ins Büro mitzunehmen. Jetzt friere ich auch nicht mehr. Und es ist mir egal, wenn alle anderen den Kopf schütteln. Die Klimaanlage in der gesamten Schule ist auf 18-20 Grad eingestellt! Und alle laufen in dünnen Sommerklamotten rum. Lauter Wahnsinnige.
Ich schweife schon wieder ab. Also so kurz vor 10 Uhr Ankunft im Büro. Dann halt arbeiten. Dann wird irgendwann mal Mittag gegessen. Hatte bis jetzt nur sehr leckere Sachen. Und dann noch mal so bis ca 18.30, 19.00 Uhr arbeiten. Zwischendurch gibt´s unglaublich leckeren glühend heissen süssen Chai.
Abends bin ich bis jetzt noch im Hotel geblieben. Erstens bin ich noch ein bisserl Jet-lagrig. Zweitens noch ein bisserl feig. Aber der Tag naht an dem ich mich in Wildnis von Chennai stürze.